Die Trauma- und EMDR-Therapie
Die Therapie der Traumafolgestörungen benötigt auf Grund der neurobiologisch veränderten Speicherung von traumatischen Erfahrungen ein traumaspezifisches Vorgehen und traumaspezifische Verfahren zur Traumaverarbeitung.
Was sind traumaspezifische Methoden?
Es gibt eine Vielzahl traumaspezifischer Methoden (Methoden aus der Verhaltenstherapie, Körpertherapie, IRRT, Sreentechnik, EMDR, brain-spotting und vieles mehr). Hintergrund all dieser Verfahren ist der Rekonsolidierungsansatz von (Ecker, Ticic & Hulley 2016). Die Autoren gehen davon aus, dass dysfunktional gespeicherte Erinnerungen, also traumatisch abgespeicherte Erinnerungen im Nachhinein transformiert werden können. Es geht dabei um Transformation der emotional-kognitiven Verzerrungen und körperbezogenen Korrelate.
EMDR (Eye Movement Desensitization und Reprocessing)
EMDR wurde von F. Shapiro 1987 entwickelt. EMDR ist ein hocheffektives Verfahren der Traumaverarbeitung und wurde 2014 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GB-A) für Psychotherapie in den Richtlinienverfahren für die Behandlung von PTBS (Posttraumatischer Belastungsstörung) anerkannt.
EMDR ist ein manualisiertes Verfahren, das sog. Standardvorgehen in 8 Schritten.
Es geht dabei darum dysfunktional gespeicherte Erinnerungen zu aktivieren (Bild, Kognition, Gefühl und Körper) und in einem intuitiven Verarbeitungsprozess zu integrieren.
Dabei wird der Verarbeitungsprozess mit Hilfe der bilateralen Stimulation (visuell, taktil, auditiv) begleitet.
Die Praxis hat inzwischen gezeigt, dass EMDR auch erfolgreich bei weiteren Störungsbildern wie Anpassungsstörung, Ängsten, chronische Schmerzstörung, Phobien etc. einsetzbar ist.